TCM-Frühstück: Was Dir eine warme Mahlzeit am Morgen bringt

Das warme Frühstück gehört zur TCM wie der Deckel zum Topf. Ein warmes Frühstück bringt dich einfach besser durch den Tag. Es versorgt dich mit allen notwendigen Nährstoffen, belastet dich nicht, es wärmt deinen Bauch und versorgt dich mit genug Energie für den Alltag. Und trotzdem ist es für viele von uns erst mal schwer vorstellbar und eine große Umstellung. Kein Wunder!

Marmeladebrot, vielleicht auch Honigtoast oder Müsli und am Wochenende ein Frühstücksei – so sieht das Frühstück bei den meisten in unseren Breitengraden aus. Oder aber es gibt gar kein Frühstück. Entweder weil im 16:8-Intervall gefastet wird und es sozial einfacher ist, das Frühstück wegzulassen, oder weil morgens einfach noch so gar kein Hunger da ist.

Frühstück aus TCM-Sicht

Aus TCM-Sicht ist so (k)ein Frühstück nicht besonders empfehlenswert, wie übrigens auch aus ernährungswissenschaftlicher Sicht. Brot mit Marmelade macht dich zum einen nicht wirklich (!) satt. Gar nichts zu essen verlangt dem Körper schon früh morgens viel von seinen Energiereserven ab. In beiden Fälle kommen spätestens am Nachmittag die Süßgelüste um die Ecke und/oder ein Tief nach dem anderen zwingt dich in die Hängematte.

Die Organuhr in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) sagt, dass die Hoch-Zeit der Verdauungsorgane zwischen 7 und 9 Uhr (Magen) und 9 und 11 Uhr (Milz) morgens liegt. Das heißt, zu dieser Zeit sind diese beiden Organe am Zenith ihrer Leistungsfähigkeit. Aufgrund dieser inneren Rhythmen geht man in der TCM davon aus, dass es wichtig ist, am Morgen eine nährende und sättigende, aber leicht verdauliche Mahlzeit zu sich zu nehmen. Das gewährleistet einen energiereichen Start in den Tag. Da das Frühstück von den meisten Menschen noch zuhause eingenommen wird, besteht gerade bei dieser Mahlzeit die Möglichkeit, etwas Gesundes zu sich zu nehmen.

Ein gekochtes Frühstück wird durch den Kochvorgang für die Verdauung vorbereitet und deshalb für den Körper leichter verwertbar. Du kannst dadurch also sofort auf die Energie zugreifen, anstatt davor übermäßig Energie in den Verdauungsvorgang stecken zu müssen. Außerdem wird ein Gericht durch das Kochen zusätzlich mit “Qi” (Energie, Lebenskraft) angereichert. Magen und Milz (die Milz steht in der TCM zusammenfassend für unsere Verdauungskraft, sozusagen eine Kombination aus Bauchspeicheldrüse und Darmtätigkeit) sind dem Element Erde zugeordnet. Dieses steht für inneres Gleichgewicht, unsere “Mitte”.

Der Unterschied zum kalten Frühstück

Ein kaltes Frühstück, wie ungekochtes Getreide (Müsli) mit Milch oder Joghurt aus dem Kühlschrank, dazu Lebensmittel mit thermisch kühlenden Eigenschaften wie Brot, Käse, Tomaten, Orangensaft usw. können unsere Mitte schwächen und somit unsere gesamte Verdauung belasten.

Kühlende Lebensmittel haben sehr wohl ihre Berechtigung, zur richtigen Zeit (wie etwa im Sommer) tun sie dem Körper gut. Die Ernährungstherapie nach der TCM wird individuell der jeweiligen Konstitution angepasst und so lassen sich Ernährungstipps nur schlecht verallgemeinern – Fakt ist jedoch: ein warmes Frühstück tut jedem gut, weil es den Start am Morgen erleichtert und Energie für den Tag gibt. Ein warmes Frühstück ist übrigens nicht automatisch ein wärmendes Frühstück. Ein gekochtes Frühstück kann durchaus auch mit kühlenden Zutaten zubereitet werden und somit wieder auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden. Mehr dazu in der Rubrik “5-Elemente-Küche“.

Was passiert, wenn ich nicht frühstücke?

Oft passiert eine ganze Zeit lang nichts. Über längere Zeit aber rächt es sich, wenn Körper und/oder Geist schon morgens hart arbeiten und dafür auf körpereigene Kraftreserven zurückgreifen müssen. Nicht frühstücken kann sich nach einigen Jahren rächen, mit plötzlicher Gewichtszunahme bei gleichbleibendem Lebensstil etwa. Die Erklärung der TCM ist, dass der Stoffwechsel nicht mehr optimal arbeitet. Weitere unangenehme “Nebenwirkungen” eines fehlenden Frühstücks sind zB. Konzentrationsmangel (laut TCM ist die Milz für die Konzentration zuständig), chronische Müdigkeit (weil ohne Nahrung kein “Qi”, keine Lebenskraft zugeführt und auch entwickelt werden kann) oder extreme Süßgelüste und zwar nicht nur vormittags, sondern gerne nachmittags oder spät abends.

Das ideale Frühstück aus TCM-Sicht

Auch das lässt sich nicht verallgemeinern. Es gibt unterschiedliche Stoffwechseltypen und diese haben unterschiedliche Bedürfnisse, was die Menge an Kohlenhydraten, Eiweiß oder Fett betrifft. Ein klassischer Eiweiß-Typ wird nach einem Porridge-Frühstück vermutlich schon nach 1-2 Stunden starken (Heiß)Hunger verspüren, während der Kohlenhydrat-Typ damit problemlos 4-6 Stunden durchhält und umgekehrt. Ein Rührei mit Gemüse lässt den Kohlenhydrat-Typ schon nach kurzer Zeit wieder nach Essbarem suchen.

Ein gesundes Frühstück ist weder langweilig, noch braucht es für die Zubereitung besonders viel Zeit. Je nach Stoffwechseltyp gehören entweder warme, gekochte Getreidebreie, süß oder salzig, erwärmend oder kühlend, gehaltvoll oder sehr fein zum typischen Morgenmenü oder eben Mahlzeiten mit Ei, Hülsenfrüchten oder auch mal Kraftsuppen – je nach Belieben, Jahreszeit und Konstitution  können die idealen “Starter” am Morgen gut vorbereitet werden.

“Unser tägliches Brot”

In der TCM ist das Brot das Fast-Food-Produkt Nummer eins. Es wirkt einerseits befeuchtend/verschleimend und andererseits trocknend. Gerade für Menschen mit eingeschränkter Verdauungsleistung, und derer gibt es ausgesprochen viele, ist das keine gute Mischung.

Wie alle Produkte aus Mehl, besonders aus Weizenmehl, ist auch Brot schwer verdaulich und wirkt verschleimend – es kann oft nicht zur Gänze verdaut werden. Es bleiben Reste, die den Körper belasten (westlich sagt man dazu “Schlacken”, in der TCM ist das “Feuchtigkeit” oder später “Schleim”), liegen. Gleichzeitig spendet Brot keine Säfte und verlangt dadurch dem Magen einiges ab, der jede Speise in einen Brei oder eine Suppe verwandeln muss. Ergo es trocknet den Magen aus.

Die thermische Eigenschaft von Brot ist kühlend. Der Körper muss die Nahrung erst durch das Verdauungsfeuer erwärmen. Das nimmt Energie, obwohl wir uns durch Nahrung doch eigentlich Energie zuführen sollten.

Empfehlung: Das Brot als Beilage zu Suppen oder Eintöpfen essen, wo die Verdauungssäfte und die Wärme quasi gleich mitgeliefert werden. Und möglichst kein frisches, sondern altbackenes oder zumindest getoastetes Roggensauerteigbrot essen. Ein Versuch, das Brot mal für eine oder zwei Wochen ganz wegzulassen, lohnt sich meist. Die Auswirkungen auf das Wohlbefinden sind meistens sehr bald spürbar.

Vorteile eines warmen Frühstücks

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass du durch ein warmes (gekochtes) Frühstück sehr viele Vorteile hast:

  • Du bekommst Energie für den ganzen Tag
  • Deine Verdauungskraft wird gestärkt
  • Dein Immunsystem wird stärker
  • Du bist gesättigt, was Heißhunger und Süßgelüste verschwinden lässt
  • Du wirst mit Nährstoffen, die du auch wirklich verwerten kannst, versorgt

Und was am allerwichtigsten ist: Es schmeckt hervorragend und das macht den Start in den Tag freudvoller. Und ein freudvoller, energiegeladener Start in den Tag stellt die Weichen richtig. Brauchst Du Hilfe dabei, das für Dich richtige Frühstück zu finden? Dann melde Dich bei mir:

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