Hitzewallungen aus Sicht der TCM

Momentan ist es sommerlich heiß draußen und das kann natürlich auch Hitze im Körper erzeugen. Aber Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Nachtschweiß kommen nicht nur im Sommer oder während der Wechseljahre vor. Oft sind schon junge Menschen und Männer genauso wie Frauen mit plötzlich aufsteigender Hitze oder durchgeschwitztem Bettzeug konfrontiert. Die Gründe für das plötzlich veränderte Temperaturempfinden können ebenso wie bei den Kältegefühlen vielfältig sein. Die TCM sieht vor allem zwei Ursachen für Hitzewallungen im Vordergrund.

Hitzewallungen durch einen Mangel an Yin

Sehr oft hängen Hitzewallungen mit fehlendem Yin (in Niere, Leber, Herz oder Magen – siehe Funktionskreise) zusammen. Fehlendes Yin heißt in diesem Fall übersetzt “fehlendes Kühlmittel”. Denn Yin kontrolliert das Yang und Yang ist das Feuer. Kann das Feuer unkontrolliert emporlodern, folgen unweigerlich Hitzegefühle. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang auch immer, wo diese Gefühle auftreten. Also ob eher der Kopf betroffen ist (heißes und/oder rotes Gesicht), fühlt sich das Herz heiß an oder zum Beispiel der ganze Körper. Gute Hinweise, wo der Schuh drückt, liefert auch die Tages- oder Nachtzeit, wann einem so richtig eingeheizt wird.

Yin und Yang sind zwei entgegengesetzte, aber gleichzeitig miteinander verbundene Kräfte, die das Gleichgewicht im Körper aufrechterhalten. Wenn diese Kräfte aus dem Gleichgewicht geraten, kann das zu verschiedensten Symptomen im Körper führen. Das erste ist allerdings meist eine Kälte- oder Hitzeempfindlichkeit. Dementsprechend kann ein Zuviel an Hitze auch einfach ein Zuviel an Yang sein.

Hitzewallungen durch einen Überschuss an Yang

Während bei einem Yin-Mangel unsere Säfte, unser Blut und unsere gesamte Substanz abbaut und dadurch ein relativer Überschuss von Yang entsteht (wird das Yin weniger, steht diesem zu viel Yang gegenüber), ist bei einem Yang-Überschuss einfach nur zu viel Hitze da. Zu viel Hitze entsteht zB. durch falsche Ernährung (viel Scharfes, viel Fleisch, Spirituosen, Energydrinks,…) und durch viel zu viel Stress.

Der echte Überschuss an Yang lässt sich relativ schnell in den Griff bekommen, indem man vor allem stark erhitzende Nahrungsmittel (Chili, Pfeffer, Knoblauch, Tabasco, scharfer Alkohol,…) weglässt und sich auch etwas für oder noch besser gegen den Stress überlegt.

Beim  vorher angesprochenen Yin-Mangel ist es schon etwas schwieriger. Auch da sollte man Erhitzendes weglassen, aber ebenso Trocknendes, zB. bittere Nahrungsmittel wie Kaffee, Grün- oder Schwarztee, aber auch Cracker, Soletti, Knäckebrot,… Im Fall eines Yin-Mangels geht es darum Substanz aufzubauen und das machen wir, in dem wir unsere Säfte und unser Blut nähren und das was fehlt wieder ergänzen.

Hitzewallungen mit der 5-Elemente-Küche lindern

Geht es um reine Hitze aus Yang-Überschuss lassen wir wie gesagt das Hitzige weg und bauen kühlende Lebensmittel in unsere Ernährung ein. Dazu gehören zB. Gurken, Wassermelonen, Tomaten und Südfrüchte – alles Obst und Gemüse, das in der heißen Jahreszeit bei uns wächst.

Um den Yin-Mangel auszugleichen, kannst du Lebensmittel essen, die das Yin im Körper stärken. Dazu gehören u. a. Algen, Sesamsamen, Avocados und Pilze, gute Öle/Fette, Eier. Diese Lebensmittel helfen, das Yin wieder aufzufüllen und nach und nach Hitzewallungen zu reduzieren. Vorsicht bei zu viel Feuchtigkeit im Körper (Anzeichen dafür zB.: Infektanfälligkeit, Ödeme, Übergewicht, Süßgelüste, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit,…). Yin-nährende Nahrungsmittel können auch befeuchten. Am genießt du deine Mahlzeiten gut zubereitet und bekömmlich, also gegart und gut gewürzt, das reduziert die befeuchtende Wirkung.

Als Kräuter sind zB. die typischen Kaltmacher Pfefferminze und Salbei gut geeignet. Am besten als Tee zubereitet und warm oder zimmerwarm getrunken. Die Kräuter funktionieren aber natürlich auch als Gewürze sehr gut. Bitte etwas aufpassen, falls du auch innere Kälte hast. Ja, damit es schön übersichtlich bleibt: Hitze und Kälte können auch parallel im Körper vorkommen. Wenn du trotz Hitzewallungen zB. oft kalte Füße hast oder zu bestimmten Zeiten frierst, kann auch Kälte im System sein. Dann würde ich die Tees nur in geringen Mengen probieren.

Einen guten Dienst können dir auch Entspannungstechniken leisten. Denn Stress und Anspannung können Hitzewallungen verschlimmern. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation und Atemübungen können dabei helfen, Stress abzubauen und das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen.

Sind die Hitzewallungen akut und sehr belastend, empfehle ich den Weg zum/zur TCM-Arzt/Ärztin. Diese Spezialist:innen können dich mit Akupunktur und Kräutermischungen gut unterstützen, damit für den Anfang schnell eine Besserung eintritt.

Hitzewallungen in den Wechseljahren

Vor allem in den Wechseljahren kommen Hitzewallungen sehr häufig vor. Dabei sind Hitzewallungen jedoch meist nur ein Symptom von vielen. Darüber wird es in Kürze einen eigenen Blogartikel geben. Als erste Hilfe gelten auch in den Wechseljahren die Tipps zum Yin-Nähren siehe oben.

Wichtig ist, dass jeder Körper einzigartig ist und unterschiedlich auf Behandlungen reagieren kann. Es ist ratsam, ganz individuell auf die jeweiligen Herausforderungen einzugehen und die Ernährung sozusagen “auf den Leib zu schneidern”.

Wenn du von Hitzewallungen betroffen bist, probiere einige der vorgeschlagenen Tipps aus und beobachte, wie sie sich auf dein Wohlbefinden auswirken. Wenn du gerne auf deine individuelle Situation eingehen möchtest, ruf mich gerne für eine Ernährungsberatung an oder vereinbare vorab ein kostenloses 15-Minuten-Gespräch und wir sprechen darüber, was in deiner Situation so richtig Sinn macht.

Vereinbare ein 15-Minuten-Gratisgespräch mit mir!

Jetzt buchen!

Bis dahin kannst Du auch an meinem kurzen und knackigen Kochkurs “Kühlende Küche für heiße Tage” teilnehmen. Dieser findet am 13. Juli um 19 Uhr statt.

Folgende Blogartikel könnten dich auch interessieren: Gewichtsprobleme aus Sicht der TCM, Sweet Dreams – Die Wirkung von Zucker aus Sicht der TCM oder Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Süßgelüste aus Sicht der TCM.

Facebooktwittermail

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.