Anehmen und Zunehmen mit der TCM

AbnehmenViele Fragen, die mir im Zusammenhang mit meinem Beruf gestellt werden, drehen sich um das Abnehmen mit TCM, aber auch das Zunehmen ist immer wieder ein großes Thema. Auch wenn man sich das als jemand mit zu viel Gewicht schwer vorstellen kann, ist Untergewicht oft genauso unangenehm und führt zu unerwünschten Kommentaren von Außenstehenden. Sowohl Übergewicht als auch Untergewicht können also für die Betroffenen im wahrsten Sinne des Wortes zu einer Belastungsprobe werden. Beiden Problemen gemeinsam ist, dass oft schon viele Wege beschritten wurden und nichts hat geholfen. In der chinesischen Medizin werden Über- oder Untergewicht nur als ein Symptom von vielen betrachtet.

 

Dieser Blogartikel wurde bereits 2016 veröffentlicht, wurde von mir überarbeitet und nun auch als Podcast eingesprochen.

Ob Übergewicht oder Untergewicht – die TCM kann bei beiden Problemen helfen. Dabei spielt die Ernährung natürlich eine zentrale Rolle. Sowohl Über- als auch Untergewicht können eine Belastung sein und viele haben bereits zahlreiche Methoden ausprobiert, ohne Erfolg. Bei Übergewicht sind es oft zahlreiche Diäten, bei Untergewicht versuchen viele, möglichst viel zu essen, manchmal sogar Astronautennahrung, um zwischen den Mahlzeiten Kalorien zu sich zu nehmen.

 

Abnehmen – mit der TCM ohne Hunger

Du kennst jede Diät beim Vornamen? Du hast dauernd das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen? Trotzdem nimmst Du nicht ab und auch der Jojo-Effekt ist Dir leider nicht fremd? So geht es heutzutage vielen Menschen. Es gibt jederzeit alles zu kaufen, was das Herz begehrt. Gekocht wird aus Zeitmangel oft aus der Tiefkühltruhe oder in der Mikrowelle. Und die Ernährungspyramide rät, wenn es um’s Abnehmen geht, zu Joghurt und Salat. Leider hilft das aber nicht allen, ganz im Gegenteil.

Crash-Diäten, rohkostreiche Ernährung und Joghurt en Masse führen meist zu einer Abkühlung und energetischen Schwächung des Organismus. Frisch gekochtes, warmes Essen und manchmal eine – ja, Du hörst richtig – kohlenhydratreiche Kost führen oft viel eher zum gewünschten Ergebnis und Du hast noch dazu viel mehr Energie. Dazu ist es nötig zu wissen, was Dich wirklich sättigt – Stichwort: Stoffwechseltypen.

Übergewicht hängt laut TCM meist mit einem Energiemangel – also einem Qi-Mangel zusammen. Wir gewinnen den Großteil unseres Qi aus der Nahrung und der Atemluft. Fehlt das Qi, sammelt sich Feuchtigkeit im Körper. Ist zu viel Feuchtigkeit im Körper, können wir nicht mehr genügend Qi produzieren – ein Teufelskreis. Für die Gewinnung von Qi ist zum größten Teil der Funktionskreis Erde (Milz und Magen) zuständig – in der TCM “die Mitte” genannt. Bei Diäten kommt es nach einer Zeit zu einem Qi-Mangel, weil die Milz aus dem Essen nicht mehr genug wertvolles NahrungsQi erzeugen kann. Das ist der Zeitpunkt, wenn das Abnehmen stagniert. Man isst genauso wenig wie vorher, aber kein Kilo will mehr purzeln. Stellt man mit diesem schwachen MilzQi wieder auf “Normal”ernährung um, kommt es natürlich zum gefürchteten Jojo-Effekt.

Leber-Qi-Stagnation und Apfelform

Ein weiteres häufiges Problem bei Übergewicht ist die Leber-Qi-Stagnation. Hier fließt die Energie nicht gleichmäßig, was zu Spannungsgefühlen im Brust- oder Oberbauch, Regelblutungsstörungen, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen führen kann. Charakteristisch ist eine apfelförmige Gewichtszunahme, bei der Arme und Beine dünn bleiben, der Bauch jedoch dicker wird. Auch hier hilft die Stärkung der Mitte und damit die Harmonisierung des Energieflusses.

Es gilt also, unsere Verdauungskraft zu stärken und das geht am besten mit bekömmlichen, warmen – also gekochten – und wärmenden Speisen. Die Thermik der Zutaten und Gewürze und die Kochmethode spielen dabei eine große Rolle. Kochen, dünsten oder bereite Deine Speisen zB. im Backrohr zu, anstatt sie zu panieren, frittieren oder mit Käse zu überbacken. Und ganz wichtig: iss regelmäßig und lass’ keine Mahlzeiten aus.

Vermeide Nahrungsmittel, die stark befeuchten oder abkühlen, wie zB.:

  • Milchprodukte
  • Südfrüchte
  • Salate und Rohkost (außer Sie essen eine Suppe dazu)
  • Brotmahlzeiten
  • Weizen
  • Zucker

Das ist nur ein erster Schritt. Im Gegensatz zur westlichen Herangehensweise, kann in der TCM niemals die gleiche Diät für alle gut sein. Anstatt auf Kalorien und Inhaltsstoffe zu schauen, geht es bei der TCM-Ernährung um die Wirkung, die die Speisen auf Qi und Yin und Yang haben. Deshalb gilt es für jede/n Betroffene/n ganz individuell die Nahrungsmittel und die Kochmethoden auszuwählen und den Speiseplan zusammenzustellen. Das Schöne an einer “Diät” nach traditioneller chinesischer Medizin ist aber, dass Du sicher nicht hungern musst :).

Untergewicht – Essen mit Genuss und ohne Zwang

Sowohl bei Übergewicht als auch bei Untergewicht liegt das Problem in einer Schwäche der “Mitte”. Kämpfen die Übergewichtigen zumeist mit Feuchtigkeit und Kälte, also einem zu schwachen Verdauungsfeuer, so leiden die Untergewichtigen oft unter Trockenheit, Blut- oder Yin-Mangel und zuviel Feuer. Denn ein zu großes Feuer verbrennt die Nahrung schon bevor sie verstoffwechselt und umgesetzt werden kann. Aber umgekehrt kann auch ein Zuviel an Feuchtigkeit zu Appetitlosigkeit und somit zu Gewichtsverlust führen.

Leidest Du also darunter, nicht zunehmen zu können, ist es wichtig herauszufinden, woher der zu schnelle Stoffwechsel oder die Appetitlosigkeit kommt, also ob bei Dir Kälte oder Hitze vorherrscht. Wenn Du viel frierst und unter Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Erschöpfung leidest, ist sehr wahrscheinlich Kälte im Spiel. Der erste Schritt zur Besserung – siehe oben :).

Ist Dir oft heiß, hast Du oft Hunger (Heißhungerattacken) und viel Durst, schläfst Du schlecht ein und/oder durch, bist Du unruhig, schwitzt Du in der Nacht oder hast Du oft Herzklopfen, dann könnte Hitze das Problem sein. Auch hier ist es wichtig, bekömmlich und vor allem nichts zu Erhitzendes zu essen. Also lass’ zuerst Gegrilltes, Frittiertes und in Alkohol gekochtes beiseite und bevorzuge, Dein Essen zu dämpfen, dünsten oder blanchieren. Und vermeide heiße und zu erwärmende Zutaten, wie zB:

  • heiße Gewürze, wie Chili, Pfeffer, Cayennepfeffer
  • Knoblauch, Zwiebeln
  • Lammfleisch, alle gegrillten Fleischsorten, Wurst
  • Alkohol (bis auf Bier, das könnte in kleinen Mengen (!) sogar hilfreich sein, da es kühlend und befeuchtend wirkt – ist die TCM nicht klasse? 😉 )

Leider gibt es kein Universalrezept für alle. Es gilt also, das zugrunde liegende Ungleichgewicht herauszufinden. Untergewicht ist nicht Untergewicht – Übergewicht ist nicht Übergewicht. Es ist einfach wichtig, an der richtigen Stelle anzusetzen, dann kann völlig individuell das Verdauungsfeuer gestärkt und/oder die Feuchtigkeit reduziert werden. Denn wie immer gilt: was dem einen hilft, kann der anderen auch gar nicht gut tun.

In diesem Zusammenhang könnte Dich auch interessieren: Podcast: Die Kraft der Mitte – unsere Verdauungskraft, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Süßgelüste und “Detox ohne Fasten” vs. Getreidekur.

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4 Antworten zu “Anehmen und Zunehmen mit der TCM”

  1. Ein schöner Blog. Viele Menschen erleben die Gewichtsstagnation nach Diäten durch das abgeschwächte Milz Qi. Und sie leiden jahrelang an Feuchtigkeit. Als Tcm-Therapeutin kenne ich das ebenso von meinen Patienten. Wunderbar erklärt. Liebe Grüße aus NRW.

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