Struma, Zysten, Knoten aus Sicht der TCM

Zu den häufigsten Schilddrüsenerkrankungen gehören Knoten oder Zysten im Schilddrüsengewebe. Eine sichtbare Vergrößerung im Schilddrüsenbereich, nennt man Struma oder althergebracht Kropf. Aus Sicht der chinesischen Medizin entsteht so eine Veränderung oder Vergrößerung des Gewebes immer durch Stagnation von “Schleim”, chinesisch “TAN”, im Halsbereich.

Nur der Vollständigkeit halber, möchte ich hier wieder darauf hinweisen, dass Schilddrüsenerkrankungen, egal welcher Art, immer in ärztliche Betreuung gehören. Die traditionelle chinesische Medizin kann aber eine wertvolle Wegbegleiterin sein.

TAN – Was ist Schleim und wo kommt er her? 

In der TCM geht man davon aus, dass durch eine schwache Verdauungskraft, die falsche Ernährung oder oft eine Verbindung aus beidem, Feuchtigkeit im Körper entsteht. Rückstände aus der Nahrung, die nicht komplett verstoffwechselt werden können, bleiben sozusagen im Organismus und werden nicht zur Gänze ausgeschieden. In der westlichen Hemisphäre würde das wohl als Schlacken bezeichnet. Bleibt diese Feuchtigkeit über lange Zeit im Körper und kommt dann noch ein weiterer Faktor dazu, oft Hitze (entweder durch das Klima von außen oder durch emotionale Einflüsse wie Stress oder Druck von innen), dann dickt diese Feuchtigkeit ein und wird zu “Schleim” (chin. TAN). Schleim im Körper kann sich durch sehr viele Symptome ausdrücken. Eines davon ist, irgendwo Substanz zu bilden, wo sie nicht hingehört, wie zum Beispiel eine Struma, einen Kropf.

Struma – Kalte oder heiße Knoten

Bei der Struma unterscheidet man zwischen kalten und heißen Knoten. Kalte Knoten sind Bereiche in der Schilddrüse, die kaum noch oder gar keine Schilddrüsenhormone mehr produzieren. Als heiße Knoten hingegen bezeichnet man die Knoten, die zu aktiv sind und vermehrt Schilddrüsenhormone bilden (akute, chronische oder autoimmune Schilddrüsenentzündung). Interessanterweise deuten die Bezeichnungen “kalt oder heiß” in der westlichen Medizin nicht auf die Temperatur hin, sondern auf die Bildgebung (Szintigraphie), mit der solche Knoten in der Schilddrüse diagnostiziert werden. Heiße Knoten werden bei diesem Diagnoseverfahren in warmen orangenen oder sogar roten Tönen dargestellt, kalte Knoten hingegen sehen hellblau bis hin zu violett aus.

In der TCM deutet die Temperatur sehr wohl auf das zugrunde liegende Ungleichgewicht hin. Beim kalten Knoten entsteht die Stagnation aus einem Mangel aus Verdauungsfeuer und der fehlenden Fähigkeit alles in Bewegung zu halten. Wenn wir wieder das Bild vom Motor eines Autos (siehe Blogbeiträge “Schilddrüsenerkrankungen Teil 1, Teil 2 und Teil 3“)verwenden, handelt es sich hier um einen ständig steigenden Anteil von Dreck und Ablagerungen in den Leitungen. Es fehlt die Energie, diesen Dreck zu bewegen, die Leitungen sozusagen durch zu putzen und der Dreck bleibt irgendwo liegen. Beim heißen Knoten entsteht die Stagnation hingegen aus einem Zuviel an Hitze und im Motor werden sowohl Kühlwasser als auch Motoröl immer weniger. So können die Ablagerungen nicht mehr weggespült werden, dicken ein und bleiben liegen.

In beiden Fällen liegt sozusagen Dreck herum, dennoch könnten die Auswirkungen nicht unterschiedlicher sein.

Struma in der TCM

Je nach Krankheitsbild (kalte oder heißer Knoten) und den jeweiligen Symptomen geht die TCM immer auf den individuellen Zustand ein. Wieder gibt es nicht DIE Enddiagnose, auf die dann reagiert wird. Vielmehr schaut man in der chinesischen Medizin, was denn überhaupt zu Feuchtigkeit und dann Schleim und dann Stagnation geführt hat. Und dort wird angesetzt.

Handelt es sich um eine Schilddrüsenunterfunktion durch eine kalte Struma, wird erst hinterfragt, warum fehlt Energie und Wärme? Ist es eine Schilddrüsenüberfunktion bei einer heißen Struma, versucht man herauszufinden, was diese Hitze verursacht.

In jedem Fall einer Erkrankung gibt es kurzfristige und langfristige Ziele. Kurzfristiges Ziel ist immer, die momentan vorhandenen Symptome zu lindern. Das langfristige Ziel muss im Fall eines Kropfes der Schilddrüse sein, Schleim aufzulösen und in weiterer Folge gar nicht mehr entstehen zu lassen. Außerdem sollten ausreichend Qi und Säfte da sein, die gleichmäßig fließen und somit gar keine Stagnation zustande kommen kann.

Es gibt einige Lebensmittel, die die Wirkung haben, Schleim aufzulösen. Dazu gehören: Spargel, Radieschen, Rettich, Kren, Ingwer, Pfeffer, Senfsamen, Bambussprossen und Datteln. In weiterer Folge gilt es nun, herauszufinden, welche Ernährung, bei den einzelnen Betroffenen keine Feuchtigkeit mehr entstehen lässt, gut tut und Energie bringt.

Hast Du eine vergrößerte Schilddrüse und möchtest gerne herausfinden, welches Ungleichgewicht dahinter stecken kann? Ruf mich an und wir finden es in einer individuellen Ernährungsberatung nach TCM gemeinsam heraus.

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Allgemeine Informationen zur Schilddrüse aus TCM-Sicht, findest Du im ersten Teil meines Schilddrüsenspecials “Schilddrüsenunterfunktion aus Sicht der TCM“. In den anderen Teilen behandele ich “Schilddüsenüberfunktion aus Sicht der TCM” und “Hashimoto Thyreoditis aus Sicht der TCM“.

 

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