Hashimoto Thyreoditis aus Sicht der TCM

Bei der Hashimoto Thyreoditis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die zehn mal mehr Frauen als Männer betrifft. Im Wesentlichen handelt es sich bei dieser Erkrankung um eine chronische Entzündung der Schilddrüse. Je länger die Entzündung besteht, desto weniger Hormone produziert die Schilddrüse, was auf Dauer zu einer chronischen Schilddrüsenunterfunktion führt.

Der Verlauf einer Hashimoto Thyreoditis unterscheidet sich bei fast allen Betroffenen. Manche erkennen erst, wenn es bereits zu einer Schilddrüsenunterfunktion gekommen ist, dass irgendetwas nicht stimmt. Andere kämpfen zu Beginn der Erkrankung sogar eher mit einer Schilddrüsenüberfunktion und deren Auswirkungen. Darüber hinaus nehmen die verschiedenen Organe in unserem Körper die Schilddrüsenhormone unterschiedlich auf, wodurch oft paradoxe Symptome auftreten. Das bedeutet, dass Symptome einer Überfunktion und die Symptome einer Unterfunktion sich plötzlich abwechseln oder sogar gleichzeitig auftreten können.

Hashimoto und TCM

Gerade bei solchen Syndromvermischungen kann die traditionelle chinesische Medizin (TCM) ihre Stärken ausspielen. Da die TCM immer auf die Ungleichgewichte im Körper und die tatsächlich bestehenden Symptome reagiert, ist es im ersten Schritt nicht wichtig, wo im Verlauf sich die Betroffenen gerade befinden. Wichtig ist, dass sie lernen auf unterschiedliche Symptome und Ungleichgewichte auch selbständig rasch zu reagieren und so das Entzündungsgeschehen nicht nur nicht zu befeuern sondern eventuell sogar zu beruhigen.

Genauer gesagt, bedeutet das, dass Betroffene erkennen, ob sich gerade eher Symptome einer Überfunktion (Hitze, Unruhe, Heißhunger bei gleichzeitiger Gewichtsabnahme,…) oder Symptome einer Unterfunktion (Kälte, Müdigkeit, Schlafbedürfnis, Gewichtszunahme,…) zeigen und sich dementsprechend ernähren – also zB. bei Hitze und Unruhe eher kühlen und beruhigen, bei Kälte und Energielosigkeit eher wärmen und anregen.

Ganz wichtig:

Die Reaktion der Betroffenen, die ich hier meine, betrifft rein die Ernährung und den Lebensstil. Hashimoto-Patient:innen gehören in ärztliche Betreuung, da die Medikation überprüft und bei Bedarf immer wieder angepasst werden muss. Die TCM kann dabei aber sehr gut unterstützen, den Organismus insgesamt zu stabilisieren.

Hashimoto und die Psyche

In der TCM werden neben den körperlichen Anzeichen auch immer die Emotionen mitbedacht. Einfach weil alles zusammenhängt und nicht isoliert voneinander betrachtet werden kann. Hashimoto wirkt sich neben dem körperlichen Unwohlsein nicht selten auch auf psychischer und kognitiver Ebene aus. Denken, Merk- und Konzentrationsfähigkeit können in Mitleidenschaft gezogen sein. Und auch die Stimmung kann bedrohlich schwanken. Kein Wunder! Körperliches Unwohlsein über längere Zeit ist eine große Herausforderung. Auf der anderen Seite wissen wir, dass Hormone generell ein Gefühlschaos anrichten können. Wir erinnern uns nur kurz an die Pubertät. Auch das sollte bei der Betreuung von Hashimoto-Betroffenen immer berücksichtigt und ernst genommen werden.

Die Schilddrüse und der Stress

Die Schilddrüse und und ihre Hormone stellen eine der drei Hormonachsen im Körper dar (Schilddrüsen-Hormone, Geschlechtshormone, Stresshormone aus der Nebenniere). Gesteuert werden diese Achsen durch die Hypophyse (Hirnanhangdrüse). Wenn eine der drei Achsen gestört ist, hat das immer eine Auswirkung auf die beiden anderen.

Und hier komme ich wieder auf das Thema Stress zu sprechen. Stress löst im Gehirn eine ganze Kaskade hormoneller Reaktionen aus. Wenn jetzt also die Schilddrüse schon nicht ihren gewohnten Weg geht, ist es gar nicht hilfreich, durch Stress noch mehr Ungleichgewicht hineinzubringen. Es ist also ganz wichtig, individuell die richtigen Stresslösungstaktiken herauszufinden. Eine gute Struktur im Alltag (mit geregelten Essenszeiten zB.) kann hier schon ein guter Anfang sein.

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Im nächsten Blogbeitrag wird es um “Struma, Kropf und Zysten aus Sicht der TCM” gehen. In der Reihe “Schilddrüsenerkrankungen aus Sicht der  TCM” sind bisher Beträge zur Schilddrüsenunterfunktion und zur Schilddrüsenüberfunktion erschienen.

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2 Antworten zu “Hashimoto Thyreoditis aus Sicht der TCM”

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