“Hilfe, mein Kind isst nichts Gesundes!”

Kind mag kein GemüseSehr oft informieren sich Eltern ausführlich über die gesunde Ernährung ihres Kindes. Das beginnt schon mit der Beikost, spitzt sich aber mit dem steigenden Alter des Nachwuchses zu. Viele der Sprösse entwickeln dann nämlich einen sehr ausgeprägten eigenen Willen, wenn es um die Auswahl ihrer Lebensmittel geht. Gemüse gehört selten zu den Favoriten. Mein Jüngster zum Beispiel beschränkt seine Auswahl (der von mir erwünschten Lebensmittel) ganz klar auf Kartoffeln und Spinat und zwar striktestens. Ach ja, Apfelmus geht auch. Schon lange. Ich atme ein und ich atme aus. Und ich biete ihm weiterhin jeden Tag auch mein Essen an.

Was tun, wenn das Kind Gemüse verweigert?

Zuallererst: Du bist nicht allein mit dem Problem! Zweitens: Du kannst vordergründig nicht viel tun. Denn zum Essen zwingen bringt gar nichts. Die Betonung liegt auf “vordergründig”. Ich fordere dich natürlich nicht auf, deinem Kind nur noch Weißbrot und nackte Nudeln zu servieren. Auch wenn das auf große Gegenliebe stoßen würde. Meine Strategie ist es, jedes Gemüse öfters anzubieten und zwar auf die verschiedensten Arten und Weisen. So geht Karfiol (Blumenkohl) erst Mal gar nicht. Aber als “Karfiol-Popcorn” aus dem Backrohr mit einem guten Dip isst ihn mein Großer. Und als Cremesuppe isst er ihn auch. Aber natürlich nur der große Sohn. Der isst Spinat übrigens nur cremig, während der Kleine Spinat in jeder Form genießt. Was ich damit sagen will? Ich gebe einfach nicht auf, auch wenn die häufige Zurückweisung manchmal schlechte Laune gemacht hat. Vor allem beim ersten Kind. Mittlerweile habe ich eine dicke Haut und nehme es nicht mehr persönlich.

Das ist überhaupt mein wichtigster Rat: Nimm es nicht persönlich! Erinnere dich zurück, wie das war als du Kind warst. Mochtest du alles? Oder warst du auch heikel?

Was ich auch sehr wichtig finde: Ich richte mich nicht dauernd nach meinen Kindern. Mein Mann und ich kochen für uns immer noch, was wir gerne essen. Die Kinder essen entweder mit oder eben nicht. Das einzige, was ich versuche, ist, dass ich entweder Abwandlungen anbiete (zB. die Saucen für die Kinder sind nicht stückig sondern fein püriert) oder einzelne Komponenten, die sie sich aussuchen können (zB. wenn es Kichererbsen-Spinat-Curry gibt, dann nehmen die Kids oft nur den Reis mit Sauce. Der eine Sohn mag evtl. noch die Kichererbsen und sucht sich da welche raus und der andere nimmt vielleicht etwas Blattspinat). Anfangs war ich verleitet, dass ich nur noch Nudeln, Kartoffeln und Toastbrot serviere. Davon bin ich aber ganz weg, da ich überzeugt davon bin, dass sich der Geschmack immer wieder verändert. Wenn ich aber immer nur die gleichen drei Gerichte anbiete, bleibt alles beim Alten. Für laaaange Zeit. Sollte bei einer Mahlzeit wirklich gar nichts “Essbares” für die Kinder dabei sein, ist eigentlich immer etwas von unserem Frühstück übrig. Dann bekommen sie halt das.

Essen positiv belegen

Völlig kontraproduktiv ist es, mit dem Kind ständig über das Essen zu streiten. Im Gegenteil: Essen und auch die verschiedenen Lebensmittel sollen nach und nach positiv verknüpft werden. Da ist ein “Du bleibst sitzen, bis der Teller leer ist.” oder ein “Wenn Du das Gemüse nicht isst, gibt es auch keine Schokolade.” nicht besonders hilfreich. Im Gegenteil! Damit hat das Gemüse immer den schwarzen Peter. Ich zwinge meine Kinder auch nicht zum Kosten, wenn es sie vor etwas ekelt. Der berühmte Satz “Er/sie muss es eh nicht essen, aber kosten muss er/sie.” hätte mich als Kind mit Sicherheit auch gequält. Ich muss aber sagen, ich bin da verwöhnt. Meine Kinder kosten eigentlich alles. Ob das damit zusammenhängt, dass sie nicht müssen, weiß ich nicht.

Was ich damit nicht meine, ist ein ständiges Nachgeben bei Nörgelei und Bettelei. Also wenn das Kind nach Süßigkeiten verlangt und es gibt jetzt einfach keine, dann bleibe ich dabei. Egal, wie lang es jammert. Ansonsten würde ich ja signalisieren, dass nörgeln, betteln und toben sinnvoll sind und zum Ziel führen. Aber auch da bin ich verwöhnt, der Große hat jetzt noch Teile vom Schokonikolaus. Der Kleine hat zwar alles aufgegessen, fragt aber eigentlich nie nach Süßigkeiten. Naja, fast nie. 🙂

Meine Tipps für eine gesunde Kinderernährung

Ich fasse meine Learnings noch einmal zusammen und füge noch ein paar zusätzliche Tipps hinzu:

  • biete Gemüse und Obst in verschiedenen Varianten an (vielleicht geht Apfel roh nicht, aber als Apfelmus)
  • nimm es nicht persönlich, wenn die Kinder dein Essen ablehnen (es geht vorbei)
  • achte darauf, dass du dich gut nährst (auch wenn die Kinder deine Gerichte nicht so gerne mögen) – damit bist du ein gutes Vorbild auch für spätere Tage
  • lass die Kinder die Teile aus deinen Mahlzeiten aussuchen, die sie gerne mögen (oft kommen nach und nach plötzlich Komponenten dazu)
  • vermeide Streits bei Tisch (Essen sollte etwas sein, worauf man sich freut)
  • vermeide raffinierten Zucker und Weißmehl so oft es geht (auch das Vermeiden trägt schon zur Gesundheit bei)
  • biete Milchprodukte in Form von kalter Milch, Joghurt, Topfen und Frischkäse nur selten an
  • etabliere ein warmes Frühstück (gibt es bei uns täglich)

Und sei vor allem zufrieden mit dir, auch wenn du nur Teile dieser Liste umsetzen kannst. Wir Eltern sind immer bemüht, das Beste für unsere Kinder zu tun und sind dabei oft wahnsinnig streng mit uns selbst. Immer wieder einen liebevollen Blick auf uns und die Gesamtsituation zu werfen, trägt deshalb entscheidend zur Entspannung der Lage bei.

Du kriegst einfach nichts Gesundes in dein Kind rein? Und du magst auch nicht selber überlegen? Kein Problem! Ich biete immer wieder Kochkurse (auch Online) mit “kindererprobten” Rezepten an. Du findest die nächsten Kochkurse in den Terminen. Du kannst mich unter 069910731073 aber auch jederzeit für eine Beratung kontaktieren.

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