TCM-Bärlauch-Cremesuppe

In unserem Wald, dem schönen Wienerwald, finde ich auf der täglichen Hunderunde immer noch riesige Felder von Bärlauchblättern in der genau richtigen Größe zum Verarbeiten. Deshalb dachte ich, ich erzähle ein bisschen, was der Bärlauch aus Sicht der TCM kann und schreibe Euch das Rezept für meine liebste Bärlauch-Cremesuppe auf.

Bärlauch als Stoffwechsel-Booster

Element – HOLZ
Geschmack – SCHARF
Thermik – HEISS

Bärlauch kurbelt wie viele andere Frühlings-Wiesenkräuter (Löwenzahn, Brennessel, Vogelmiere,…) den Stoffwechsel an. Die Wirkung kommt zumeist von den enthaltenen Bitterstoffen. In unseren Breitengraden weiß man, dass Bitterstoffe Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse bei ihrer Arbeit unter die Arme greifen. Aus Sicht der TCM wirkt der Geschmack bitter absenkend und ausleitend, was einem beim Entgiften natürlich sehr entgegen kommt.

Bärlauch hat auch Bitterstoffe, ist aber vor allem ziemlich scharf. Und der Geschmack “scharf” wirkt laut TCM bewegend. Der Bärlauch bringt also so richtig Schwung in den Organismus. Außerdem hat er im Gegensatz zu den meisten anderen bitteren Kräutern keine kühlende sondern eine erhitzende Wirkung. Für alle, die leicht frieren, meist kalte Hände und/oder kalte Füße haben, ist der Bärlauch also so richtig gut geeignet.

Übersetzt bedeutet das, Bärlauch kurbelt den Kreislauf an und kann somit gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen und ebenso gegen Verdauungsbeschwerden. Er kann den Cholesterinspiegel senken, er entspannt die Gefäßwände und kann sich so positiv auf Bluthochdruck auswirken. Er wirkt desinfizierend und so gegen Bakterien, Viren und Pilze, außerdem hilft er Schwermetalle aus dem Körper auszuleiten. Darüber hinaus wirkt er krampflösend und beugt Arteriosklerose vor. Und das sind nur einige der positiven Eigenschaften von Bärlauch.

Die Kehrseite der Medaille: Alle, die unter Hitze leiden – wie zum Beispiel Sodbrennen, Magenschmerzen, Hitzewallungen, Nachtschweiß oder rote, juckende Hautausschläge haben, sollten daher eher Abstand vom Bärlauch halten und sich auf die kühlenderen Kollegen unter den Frühlingsgewächsen konzentrieren.

ACHTUNG: Bärlauch bitte nur dann sammeln, wenn Du Dir sicher bist, den Bärlauch von den giftigen Genossen Maiglöckchen, Herbstzeitlose und auch dem Aronstab unterscheiden zu können.

Rezept: TCM-Bärlauch-Cremesuppe

Zutaten:

200g Kartoffeln
180g Bärlauch
1/2 Zwiebel
400-500ml Gemüsesuppe
1 EL Rapsöl
Salz, Pfeffer
1/2 TL Kurkuma
4 EL Kresse
1 Handvoll Nüsse, Kerne, Samen

Zubereitung:

Zwiebel klein würfelig schneiden, Kartoffeln schälen und in Stücke schneiden und den Bärlauch gut waschen. Rapsöl in einem Topf erhitzen, darin die Zwiebeln kurz glasig dünsten. Kartoffeln dazugeben und mit der Gemüsebrühe aufgießen, den Kurkuma dazu und so lange kochen, bis die Kartoffeln weich sind. Dann die Suppe vom Herd nehmen, nur kurz überkühlen lassen und den Bärlauch dazu geben. Sofort pürieren (und danach nicht mehr aufkochen, sonst verliert der Bärlauch seine Farbe) und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit je 2 EL Kresse und einer halben Handvoll Nüsse bestreut servieren.

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Wirkung nach TCM:

Zwiebeln gehören vor allem zum Metallelement. Sie wirken wärmend (roh sind sie wärmer als gegart) und sollten daher bei Hitzeerscheinungen (Ausschläge, Schlafstörungen, Unruhe, Sodbrennen,…) mit Vorsicht genossen werden. Sie haben aber auch ganz wundervolle therapeutische Eigenschaften. So helfen sie zum Beispiel Schleim aufzulösen und zu transformieren. Sie tonisieren und bewegen das Qi und vertreiben Wind-Kälte (beginnende Erkältungen, klare und durchsichtige Sekrete bei Husten und Schnupfen).

Kartoffeln sind dem Erdelement zugeordnet und thermisch neutral. Sie stärken die Milz und den Magen und tonisieren Qi und Blut. Gekeimte Kartoffeln oder wenn sich die Schale grünlich oder violett verfärbt, dann ist der Solaningehalt sehr hoch. Solanin ist giftig und deshalb (wenn auch erst) in großen Mengen gefährlich. Dennoch ist es sinnvoll Keime und verfärbte Stellen großflächig wegzuschneiden. Am meisten Solanin ist in und unterhalb der Schale, darum sollten Kartoffeln überwiegend geschält verzehrt werden. Beim Kochen geht das Solanin teilweise ins Wasser über, deshalb sollte man das Kochwasser nicht mehr weiterverwenden.

Kurkuma ist dem Element Feuer zugeordnet und thermisch warm. Er wirkt vor allem auf Leber und Herz, da er als blutreinigend gilt und den Shen, den Geist, der im Herzen wohnt, beruhigt. Er wirkt entzündungshemmend gilt, bewegt und reguliert das Qi (wirkt gegen Leber-Qi-Stagnation).

Pfeffer (schwarz) gehört zum Metallelement und wirkt thermisch erhitzend. Es wärmt die Mitte, zerstreut Kälte, beseitigt Schleim und Blutstagnation. Vorsicht ist jedoch bei allen Hitzesymptomen und -Prozessen aufgrund von Yin-Mangel geboten. Im Übermaß erzeugt Pfeffer toxische Hitze, schädigt das Qi und die Säfte.

Salz ist dem Element Wasser zugeordnet und wirkt thermisch richtig kalt. Es dient zur Absenkung, kühlt das Blut und erweicht Verhärtungen (Schleimbelastungen im Brust- und Bauchbereich). Außerdem stützt es in Maßen die Niere.

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