Getreidekuren sind in der TCM das Mittel der Wahl, wenn es um das Entlasten des Verdauungstraktes und um das Entschlacken geht. Und die Dojo-Zeit (siehe “Entschlacken in der TCM”) zwischen dem Wasser-Element und dem Holz-Element, also zwischen Winter und Frühling, eignet sich perfekt, um Feuchtigkeit und Hitze aus dem Körper zu vertreiben. Aber auch die Übergangszeiten zwischen allen anderen Jahreszeiten sind gute Möglichkeiten für eine sanfte Reinigung. Ich stelle in hier die Getreidekur vor, wie sie mir persönlich am besten tut und das geht so:
Entscheide Dich für ein Getreide. Ich persönlich gebe meistens dem (Vollkorn-)Rundkornreis den Vorzug, weil er sanft entwässert, ohne zu sehr auszutrocknen und weil er besonders unsere Mitte stärkt. Wenn Du ständig frierst, eignet sich zum Beispiel Hafer sehr gut. Es gehen aber auch Hirse, Buchweizen, Gerste, etc… Koche das Getreide am besten immer am Abend vor (die empfohlene Tagesmenge liegt bei etwa 150 g Trockengewicht). Ich verwende dazu nicht das übliche Verhältnis von 1 Teil Getreide zu 2 Teilen Wasser sondern erhöhe auf 3 Teile Wasser. Dann kommt erstens noch etwas mehr Energie und Wärme in die Mahlzeiten (durch die längere Kochzeit – siehe Kochmethoden – Zubereitungsart mit Wirkung) und zweitens wird es noch leichter verdaulich. Ich koche übrigens auch meistens Reiscongee für eine Woche im voraus, dann ist das Frühstück schon fast fertig :).
Dieses Getreide kannst Du mit soviel Gemüse und Obst kombinieren, wie Du möchtest. Um möglichst sanft mit seinem Verdauungstrakt umzugehen, empfehlen sich als Zubereitungsarten dämpfen, dünsten, kochen und schmoren. Außerdem kannst Du auch immer mit Kompotten oder Gemüsesuppen ergänzen. Solltest Du das Gefühl haben, dass Du nicht ausreichend satt wirst, dann nimm Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen, Kichererbsen,…) und Nüsse und Samen in Deinen Speiseplan auf. Auch wenn es eine Fastenkur ist, darfst Du Dich angenehm satt fühlen. Wichtig ist nur, sich nicht zu “überessen” und nicht zu spät am Abend zu essen (spätestens 19 Uhr, besser 18 Uhr).
Nicht auf dem Speiseplan stehen während der Getreidekur: Salz, Zucker, Milchprodukte, tierisches Eiweiß, scharfe Gewürze, Alkohol und Kaffee. Verwende zum Würzen frische Kräuter, Sprossen und Gewürze und zum Süßen Trockenfrüchte (im Kompott mitkochen) und hin und wieder einen Löffel Honig. Die Speisen sollten eher sanft im Geschmack sein, auch das entlastet den Organismus.
Für das Frühstück eignen sich Reis oder Reiscongee (oder halt jeweils das Getreide, das Du Dir ausgesucht hast) mit gedünstetem Obst, mit Kompotten oder Gemüsesuppen mit Reiseinlage. Mittagessen und das Abendessen können aus Schmorgemüse oder gedünstetem Gemüse mit Reis und/oder Hülsenfrüchten, Gemüsesuppen mit/ohne Reiseinlage oder warmem Reissalat bestehen. Du kannst hier kreativ sein oder auch beim alt bewährten bleiben – ganz, wie es Dir gefällt und womit Du Dich wohlfühlst.
Als Getränke eignen sich warmes und heißes Wasser und Tees, die die Leber reinigen (Löwenzahn, Brennessel, Mariendistel,…) oder entspannen (Orangenblüte, chinesische Chrysanthemenblüte, Lavendel,…). Ich bin jemand der leicht friert und lasse die bitteren (zumeist stark kühlenden) Tees wie Löwenzahn oder Mariendistel beiseite und nehme meistens heißes Wasser und abends etwas Entspannendes, wie Orangenblüte, Chrysanthemenblüte oder einfach nur Melissentee.
Je nach Konstitution und Wohlbefinden sollte die Kur zwischen 3 und 12 Tagen dauern. Ich empfehle aber meistens, beim ersten Mal gemütlich mit 3 Tagen einzusteigen. Am besten wählst Du eine Zeit, in der Du beruflich oder auch familiär nicht zu sehr unter Stress stehst, sondern in der Du freundlich und achtsam mit Dir selbst umgehen kannst. Wenn die Getreidekur für Dich vorbei ist, nimm Dir 3 bis 4 Tage Zeit, um Deinen Speiseplan langsam wieder aufzubauen. Das heißt, nimm am besten nur einzelne Nahrungsmittel wieder dazu und gehe nicht gleich in die Vollen :). Deine Mitte wird es Dir danken. Und vielleicht bemerkst Du ja, dass Du eigentlich mit viel weniger Salz oder weniger Zucker auskommst und auch sonst die mildere Variante plötzlich nach viel mehr schmeckt. Genieße es und bleib’ dabei – Du spürst ohnehin (spätestens jetzt nach der Kur wieder), was gut für Dich ist.
Gegenanzeigen
Solltest Du stark unter Kältegefühlen oder unter trockener Verstopfung leiden, solltest Du Dich vor einer Getreidekur individuell beraten lassen, ob das für Dich überhaupt gerade das Richtige ist. Ebenso nach einer schweren Krankheit oder wenn Du Dich sehr schwach fühlst. Während Schwangerschaft und Stillzeit ist von Getreidekuren überhaupt ganz abzuraten.
Ich habe für mich in den letzten Jahren nach Schwangerschaft und Stillzeit festgestellt, dass mir oft eine andere Art von Detox-Kur mehr dient. Deshalb habe ich entschieden, so eine gemeinsame Detox-Kur auch anzubieten. Alle Infos findest Du unter “TCM Detox Kur ohne Fasten” und in meinem Blogbeitrag “Detox ohne Fasten vs. Getreidekur”, in dem ich beide Methoden vergleiche.
Wenn Du gerne mehr über die Getreidekur nach TCM wissen möchtest, welche Getreide-, Obst und Gemüsesorten für Dich in Frage kommen und welche Tees für Dich am besten geeignet sind, ich berate Dich gerne! Ruf mich unter 0699 1073 1073 an oder schreibe mir eine Mail an office@seelenkueche.at
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Liebe Melanie,
kann das Gemüse während der Kur mit Öl gedünstet bzw. geschmort werden? Oder sollte das Gemüse wirklich nur mit Kräutern verfeinert werden?
Besten Dank und liebe Grüße
Katrin
Liebe Katrin,
entschuldige bitte, irgendwie bekomme ich keine Benachrichtigungen, wenn ein Kommentar erscheint. Nur deshalb kommt meine Antwort so spät. Natürlich kannst Du das Gemüse in hochwertigen Öl schmoren oder dünsten oder köcheln. Es sollte zumindest kurz gegart und nicht roh sein. Nur mit Kräutern verfeinern bezieht sich eher auf das Würzen, da bei einer Getreidekur kein Salz, Pfeffer und auch sonst eher keine Gewürze zum Einsatz kommen sollten.
Ich hoffe, es kommt nicht zu spät!
Alles Liebe,
Melanie