Die Schnupfenzeit hat uns wieder. Leider. Zurzeit wird geschnieft, geschnupft und geschneuzt, wohin man auch geht. Unser Immunsystem wird derzeit also auf eine harte Probe gestellt. Vor allem, wenn kleine Kinder im Spiel sind, verschärft sich die Situation nochmal. Die kommen nämlich als scharf geladene Viren- und Bakterienschleudern von der Tagesmutter, aus dem Kindergarten, der Kindertagesstätte oder aus der Schule. Aus Sicht der TCM ist es genau aus diesem Grund ratsam, unser Immunsystem das ganze Jahr über zu pflegen. Damit es in schwierigen Zeiten ein lückenloses Schutzschild für uns ist. Ist es um unser Immunsystem aber nicht zum besten bestellt, können wir es immer noch unterstützen und stärken.
Die Verdauung und unser Immunsystem
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) geht davon aus, dass unser Immunsystem direkt mit der Stärke unseres Verdauungsapparates zusammenhängt. Sieht man sich die Funktionskreise an, ist das auch einfach erklärt: Unser erstes und wichtigstes Schutzschild nach außen, ist das Wei-Qi der Lunge. Das Wei-Qi ist unser Abwehr-Qi und von der Funktion her dem westlichen Immunsystem ähnlich. Es zirkuliert der TCM zufolge in unserem Körper jedoch in der Schicht zwischen Haut und Muskulatur und schützt schon dort den Körper vor dem Eindringen von pathogenen Erregern.
Das Wei-Qi wird von der Lunge generiert. Die Lunge gehört gemeinsam mit dem Dickdarm zum Metallelement, dem auch die Jahreszeit Herbst zugeordnet wird. Also geht es für uns vor allem um die Pflege und Stärkung unseres Funktionskreises Metall. Die Gründe für eine Schwächung unserer Körperabwehr liegt entweder in der Konstitution/Vererbung (die Eltern geben schon zu wenig Abwehrkraft mit) oder in einem schwachen Milz-Qi durch schlechte Ernährungsgewohnheiten, ständiges Grübeln, sich sorgen und/oder Stress. Oder in allem zugleich.
Und hier liegt auch schon der häufige Zusammenhang mit unserer Verdauung. Dafür sind laut TCM nämlich in erster Linie die Organe Milz und Magen zuständig. Diese werden dem Erdelement zugeordnet, die Lunge wie schon erwähnt dem Metall. Die Erde ist im Fütterungszyklus die Mutter des Metalls – das heißt, die Energie, das Qi, das die Milz produziert, wird an die Lunge weitergegeben (gefüttert). Leider trifft das aber auch für Feuchtigkeit und Schleim zu. Die Feuchtigkeit und der Schleim, die von einer schwachen Milz erzeugt werden, gehen über kurz oder lang auf ihr Kind – die Lunge – über. Einfach übersetzt bedeutet das: Schwaches Milz-Qi erzeugt Feuchtigkeit und Schleim, Feuchtigkeit und Schleim in der Milz werden über kurz oder lang an ihr Kind, die Lunge, weitergereicht. Und Feuchtigkeit und Schleim in der Lunge (in den Atemwegen) werden sehr schnell, sehr “schön” sichtbar. Die Sekrete, die bei Schnupfen und Husten produziert werden, sprechen da eine deutliche Sprache.
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Immunsystem mit der TCM pflegen und stärken
Langfristig geht es bei der Pflege des Immunsystems immer darum, unsere Mitte (unseren Verdauungstrakt) zu stärken. Nur eine gesunde Milz unterstützt eine gesunde Lunge und somit unser Abwehr-Qi. Typische Anzeichen für eine müde oder schwache Mitte sind zum Beispiel Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Süßgelüste. Dazu kommen unter anderen Kältegefühle, Verdauungsbeschwerden und eben die hier besprochene Infektanfälligkeit. In den verlinkten Blogartikeln kannst Du auch lesen, was die ersten Schritte sind, um die Mitte wieder zu stärken oder auch einfach gesund zu erhalten.
Einfache Mittel, um das Immunsystem anzukurbeln und zu stärken:
– ein warmes Frühstück (Hafer/Haferflocken werden zum Beispiel den Elementen Erde und Metall zugeordnet und beseitigen Feuchtigkeit und sind als Porridge ein tolles Herbst- und Winterfrühstück. Da sie thermisch erwärmend sind, wirken sie morgens auch noch aktivierend.)
– wenig Rohkost (belastet die Verdauung in mehrfacher Hinsicht: muss erst durch eigene Kraft auf Körpertemperatur erwärmt werden, wirkt kühlend,…)
– bekömmliche Speisen, das heißt im TCM-Sinne: warmes, gekochtes Essen (keine Brotmahlzeiten, keine Smoothies – die sind nämlich erst wieder Rohkost und somit kühlend)
– Nahrungsmittel, die die Lunge stärken:
zum befeuchten (bei trockenem Husten zB.) – Birnen (als Kompott, Mus, Bratbirne, warmer Birnensaft), Mandeln (auch als Mus und in Härtefällen als Marzipan)
zum bewegen (bei festsitzendem Schleim zB.) und um das Wei-Qi zu stärken – scharfe Nahrungsmittel (scharf ist der Botschaftsgeschmack des Metallelements) wie Rettich, Radieschen, Ingwer, Zwiebel, Kresse, leicht scharfe Sprossen…
bei häufigen Schnupfen- und Hustenerkrankungen durch innere Feuchtigkeit – Reis (vor allem Langkornreis und Basmati sind besonders leicht verdaulich und helfen bei der Transformation von Schleim)
Allgemein Immunstärkende Lebensmittel essen – saisonales, regionales Gemüse beinhaltet in der Regel alles, was wir zur jeweiligen Jahreszeit brauchen (zur Zeit sind das vor allem alle Kraut- und Kohlgemüse, wie Weiß- und Rotkraut, Karfiol, Kohlsprossen, Brokkoli, etc… und wie schon erwähnt Rettich und Co.)
Es natürlich noch viele andere Lebensmittel, die positiv auf das Wei-Qi wirken. Außerdem ist es hilfreich herauszufinden, wo denn die Schwäche der der Lungenenergie und/oder die Schwäche der Mitte herkommen. Falls Du dabei Unterstützung brauchst und ein auf Dich zugeschnittenes Ernährungskonzept möchtest, ruf mich an.
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