Apfel-Rhabarberkuchen mit Haselnuss-Streuseln (mit oder ohne Zucker)

Als ich gestern im Supermarkt war, ist mir der (für mich) erste Rhabarber des Jahres in die Hände gefallen. Da konnte ich einfach nicht dran vorbeigehen. Der Rhabarber schmeckt uns nämlich nicht nur besonders gut, er hilft auch hervorragend beim Frühjahrsputz im Körper. Wenngleich vielleicht auch nicht in Form dieses Yin-nährenden und sehr leckeren Blechkuchens. Da ich aber derzeit in Vorbereitung auf meine geführte Online-Kur “Detox ohne Fasten” gänzlich auf Zucker verzichte, hab ich das allererste Mal mit Erythrit gebacken. Ich bin ja normalerweise kein Freund von Zuckeraustauschstoffen, aber die Kur fängt erst nächsten Freitag an und ich wollte diesmal beim Rhabarberkuchen noch nicht daneben sitzen.

Zutaten für 1 Blech:

Für die Streusel:

  • 80g Dinkelmehl (glatt)
  • 45g Buchweizenmehl (Vollkorn)
  • 80g Haselnüsse (gemahlen)
  • 70g Erythrit oder 50g Rohrzucker
  • 125g kalte Butter

Für den Teig:

  • 200g warme, weiche Butter
  • 140g Erythrit oder 100g Rohrzucker
  • 4 Eier
  • 300g Dinkelmehl (glatt)
  • 100g Buchweizenmehl (Vollkorn)
  • 2 TL Backpulver
  • ca. 100 ml Pflanzenmilch
  • 1 Prise Salz
  • Zitronenschale einer halben Zitrone
  • nach Gefühl: Kardamom, Kurkuma und Vanille

Für den Belag:

  • 500g frischen, jungen Rhabarber
  • 1-2 süße Äpfel (je nach Größe)

Zubereitung:

Zuerst für die Streusel die klein geschnittene kalte Butter mit den trockenen Zutaten kurz mit den Händen verkneten und dann zerbröseln auf Streuselgröße (das kann zwischendurch ganz schön “picken”, also klebrig sein). Dann in den Kühlschrank stellen.

Die Rhabarberstangen waschen, putzen, schälen und in etwa 2cm große Stücke schneiden. Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und ebenfalls in so große Stücke schneiden.

Backofen auf 175°C vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Dann für den Teig die weiche Butter mit dem Zucker schaumig rühren, nach und nach die Eier hinzufügen. Danach die trockenen Zutaten und Gewürze gut vermischen und abwechselnd mit der Milch unter die Butter-Zucker-Ei-Masse rühren. Bitte die Milch mit Gefühl dazu geben, sie ist nur dazu da, die perfekte Konsistenz zu erreichen. Der Teig soll nicht zu flüssig sein, sondern eher schwer und cremig. Damit der Rabarber nicht gleich versinkt.

Teig auf dem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und glattstreichen. Dann mit den Apfel- und Rhabarberstücken belegen und diese leicht hineindrücken. Zum Schluss die Streusel auf dem Kuchen verteilen und ca. 45 Minuten backen.

Mir hat er mit Erythrit gut geschmeckt, ich werde ihn das nächste Mal aber mal wieder mit Zucker backen. Ideal wäre es, Du probierst den Rhabarberkuchen gleich aus und meldest Dich danach sofort für Freitag bei meiner Detox ohne Fasten-Kur an. 🙂

Wirkung nach TCM:

Rhabarber gehören durch seinen sauren Geschmack zum Funktionskreis Holz und wirkt thermisch kalt. Er leitet feuchte Hitze aus, kühlt das Blut und reguliert und bewegt Qi. Rhabarber kann bei Verstopfung unterstützen, da er mild abführend wirkt. Vorsicht: bei Gallensteinen, Rheuma oder Gicht bitte vorher mit dem Arzt besprechen und Schwangere und Stillende sollten Rhabarber nur in kleinen Mengen essen.

Haselnüsse werden dem Erdelement zugeordnet und wirken thermisch neutral. Sie tonisieren Yin und Qi, transformieren Feuchtigkeit und bewegen das Blut.  Sie werden bei Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust eingesetzt und können auch bei chronischem Durchfall hilfreich sein.

Dinkel ist thermisch neutral und gehört zum Funktionskreis Holz. Da Dinkel eine Weizenart ist, sind seine Eigenschaften ähnlich. Er stärkt das Qi und tonisiert Blut, Säfte und Yin. Allerdings ist Dinkel zB. bei einer Feuchtigkeitsproblematik geeigneter als Weizen, da er nicht so kühlend und befeuchtend wirkt.

Buchweizen gehört zum Funktionskreis Feuer und ist thermisch erfrischend. Er kräftigt die Milz und eliminiert Feuchtigkeit, löst tastbare Verhärtungen auf, kühlt Hitze und senkt Qi ab.

Eier gehören auch zum Erdelement. Wirkt das Eigelb neutral, so ist das Eiweiß thermisch kühlend. Eier harmonisieren die Mitte, befeuchten Trockenheit und stärken Blut und Yin. Das Eiweiß befeuchtet die Lunge, erleichtert das Schlucken, kühlt Hitze und entgiftet. Der Dotter nährt vor allem das Blut und Yin.

Rohrzucker gehört wie eigentlich alle süßen Nahrungsmittel zum Erdelement, er ist thermisch eher warm. Er tonisiert die Mitte, entspannt die Leber, harmonisiert das Blut und er kann Stasen (Stauungen, Stockungen zB. von Blut) lösen. Vor allem wirkt er aber befeuchtend, was unserem Lungen-Yin oft sehr gut tut. Zuviel davon lässt aber pathogene Feuchtigkeit und eventuell sogar Schleim entstehen. Mehr zum Zucker finden Sie auch in meinem Blogartikel “Sweet Dreams – Die Wirkung von Zucker aus Sicht der TCM”.

Butter gehört zur Erde und ist thermisch neutral bis wärmend. Sie wirkt insgesamt kräftigend (auch bei Yin-Mangel), stützt Qi, Jing und Blut und befeuchtet Trockenheit.

Vanille gehört auch zum Erdelement und ist thermisch warm. Sie wirkt mild anregend auf Milz und Bauchspeicheldrüse.

Kardamom wirkt wärmend und ist dem Element Metall zugeordnet. Er wandelt Schleim um, wärmt die Mitte, bewegt und senkt das Qi, löst Stagnationen. Vorsicht bei Yin-Mangel und Trockenheits-Symptomen.

Kurkuma ist dem Element Feuer zugeordnet und thermisch warm. Er wirkt vor allem auf Leber und Herz, da er als blutreinigend gilt und den Shen, den Geist, der im Herzen wohnt, beruhigt. Er wirkt entzündungshemmend gilt, bewegt und reguliert das Qi (wirkt gegen Leber-Qi-Stagnation).

Salz ist dem Element Wasser zugeordnet und wirkt thermisch richtig kalt. Es dient zur Absenkung, kühlt das Blut und erweicht Verhärtungen (Schleimbelastungen im Brust- und Bauchbereich). Außerdem stützt es in Maßen die Niere.

Zitronenschale gehört anders als der Zitronensaft oder das Fruchtfleisch (dem Holz und der Erde zugeordnet) zu den Elementen Feuer und Holz – Grund dafür ist, dass zum sauren auch noch der bittere Geschmack kommt, der dem Feuer zugeordnet wird. Sie ist thermisch auch nicht kalt sondern neutral mit kühlender Tendenz, klärt Blut-Hitze, feuchte Hitze in Leber und Gallenblase und kühlt Magenfeuer. Außerdem transformiert sie Schleim, was bei vielen Ungleichgewichten (der Lunge: zB. Husten mit Auswurf, der Milz: zB. Übergewicht, erhöhtes Cholesterin,…) sehr hilfreich ist.

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