Jawohl, schon wieder ein Rhabarber-Rezept! Diesmal in einer wunderbaren Kombination mit einem anderen Frühlings- oder Frühsommer-Gewächs – mit der Erdbeere. Und ja, schon wieder ein Kuchen.
Wir möchten gerade die Süße im Leben genießen, denn wir stehen vor einer hoffentlich entspannteren Jahreszeit. Einerseits sinken endlich die Infektionszahlen, andererseits haben wir – und zwar tatsächlich die ganze Familie – gerade unsere Corona-Infektion überstanden. Und dieses Rezept eignet sich hervorragend, um trockene Lungen zu befeuchten.
Zutaten für 1 ca. 30cm Tarte-Form:
Für den Mürbteig:
- 140g kalte Butter in Stücken
- 200g Dinkelmehl (glatt)
- 150g Dinkelmehl (Vollkorn)
- 70g Rohrzucker
- 90g Wasser
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Kurkuma
- 1 Eigelb
- 1 EL Getreidemilch
Für die Füllung:
- 4-500g Rhabarber
- 300g Erdbeeren
- 90g Rohrzucker
- 1 TL Vanille (gemahlen)
- 1 Prise Kardamom
- 35g Speisestärke
Zubereitung:
Zuerst die Tarte-Form fetten und den Backofen auf 200°C vorheizen. Für den Mürbteig glattes und Vollkorn-Dinkelmehl gut mit dem Zucker, der Prise Salz und dem Kurkuma vermischen. Das Wasser zugeben und gut durchrühren. Dann das Mehl-Gemisch mit der kalten Butter zu einem Teig verkneten. Möglichst rasch. Sobald er eine gute Konsistenz hat, zwei Drittel des Teiges mit dem Handteller flachdrücken und mit den Händen/Fingern in die Tarte-Form drücken. Mit der Gabel ein paar Mal einstechen. Den Rest des Teiges kurz im Kühlschrank parken.
Für die Füllung den Rhabarber waschen, schälen (also von den Fäden befreien) und in etwa 1cm breite Stücke schneiden. Dann die Erdbeeren waschen und halbieren oder je nach Größe auch vierteln. In einer Schüssel mit dem Zucker den Gewürzen und der Stärke gut vermengen, aber mit Gefühl, damit die Erdbeeren nicht komplett zerquetscht werden.
Die Füllung in der Tarte-Form auf dem Teig verteilen. Dann den Teig aus dem Kühlschrank zu einem Rechteck dünn auswalken und in Streifen schneiden. Die Streifen kreuzförmig über die Füllung legen. Das sieht dann fast aus wie bei einer Linzer Torte. Das Eigelb mit der Getreidemilch verrühren und damit den Teig mit einem Pinsel bestreichen.
Bei 200°C etwa 30 – 35 Minuten backen und in der Form auskühlen lassen. Der Mürbteig ist erkaltet stabiler.
Diesmal hab ich ganz normal mit Zucker gebacken. Für mich aber kein Problem, weil am 30.4. startet noch einmal die Detox ohne Fasten- Kur :). Anmeldeschluss ist der 25. April, damit das Buch noch rechtzeitig ankommt.
Wirkung nach TCM:
Rhabarber gehören durch seinen sauren Geschmack zum Funktionskreis Holz und wirkt thermisch kalt. Er leitet feuchte Hitze aus, kühlt das Blut und reguliert und bewegt Qi. Rhabarber kann bei Verstopfung unterstützen, da er mild abführend wirkt. Vorsicht: bei Gallensteinen, Rheuma oder Gicht bitte vorher mit dem Arzt besprechen und Schwangere und Stillende sollten Rhabarber nur in kleinen Mengen essen.
Erdbeeren gehören ebenfalls zum Funktionskreis Holz und wirken thermisch kühlend. Sie lösen Feuchtigkeit auf und transformieren sie. Sie nähren unser Yin, bewegen unser Blut und tonisieren unser Qi. Sie können u.a. bei erhöhten Cholesterinwerten hilfreich sein und befeuchten unsere Lunge (hilfreich bei trockenem Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen,…). Außerdem können sie bei Bindegewebsschwäche, bei Verdauungsproblemen, bei Gicht und vielen anderen Symptomen helfen. Vorsicht: Bei Menschen mit Allergien gegen Birkenpollen kann es zu einer Kreuzreaktion kommen. Sie reagieren oft über die Haut, auch im Mund (es können Bläschen auftreten). Bei einer Erdbeer-Allergie sollte auch auf Erdbeerblätter verzichtet werden.
Dinkel ist thermisch neutral und gehört zum Funktionskreis Holz. Da Dinkel eine Weizenart ist, sind seine Eigenschaften ähnlich. Er stärkt das Qi und tonisiert Blut, Säfte und Yin. Allerdings ist Dinkel zB. bei einer Feuchtigkeitsproblematik geeigneter als Weizen, da er nicht so kühlend und befeuchtend wirkt.
Eier gehören auch zum Erdelement. Wirkt das Eigelb neutral, so ist das Eiweiß thermisch kühlend. Eier harmonisieren die Mitte, befeuchten Trockenheit und stärken Blut und Yin. Das Eiweiß befeuchtet die Lunge, erleichtert das Schlucken, kühlt Hitze und entgiftet. Der Dotter nährt vor allem das Blut und Yin.
Rohrzucker gehört wie eigentlich alle süßen Nahrungsmittel zum Erdelement, er ist thermisch eher warm. Er tonisiert die Mitte, entspannt die Leber, harmonisiert das Blut und er kann Stasen (Stauungen, Stockungen zB. von Blut) lösen. Vor allem wirkt er aber befeuchtend, was unserem Lungen-Yin oft sehr gut tut. Zuviel davon lässt aber pathogene Feuchtigkeit und eventuell sogar Schleim entstehen. Mehr zum Zucker finden Sie auch in meinem Blogartikel “Sweet Dreams – Die Wirkung von Zucker aus Sicht der TCM”.
Butter gehört zur Erde und ist thermisch neutral bis wärmend. Sie wirkt insgesamt kräftigend (auch bei Yin-Mangel), stützt Qi, Jing und Blut und befeuchtet Trockenheit.
Vanille gehört auch zum Erdelement und ist thermisch warm. Sie wirkt mild anregend auf Milz und Bauchspeicheldrüse.
Kardamom wirkt wärmend und ist dem Element Metall zugeordnet. Er wandelt Schleim um, wärmt die Mitte, bewegt und senkt das Qi, löst Stagnationen. Vorsicht bei Yin-Mangel und Trockenheits-Symptomen.
Kurkuma ist dem Element Feuer zugeordnet und thermisch warm. Er wirkt vor allem auf Leber und Herz, da er als blutreinigend gilt und den Shen, den Geist, der im Herzen wohnt, beruhigt. Er wirkt entzündungshemmend gilt, bewegt und reguliert das Qi (wirkt gegen Leber-Qi-Stagnation).
Salz ist dem Element Wasser zugeordnet und wirkt thermisch richtig kalt. Es dient zur Absenkung, kühlt das Blut und erweicht Verhärtungen (Schleimbelastungen im Brust- und Bauchbereich). Außerdem stützt es in Maßen die Niere.
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