Weißkraut ist im Herbst ein wunderbares saisonales Gemüse, das unseren Verdauungstrakt, unser Lungen-Qi und damit auch unsere Abwehrkräfte stärkt und uns mit Vitamin C versorgt. Ich mag es in allen Varianten, aber meine absolute Kraut-Lieblingsspeise ist das Weißkraut aus dem Backofen. Es passt als Beilage zu eigentlich fast allem.
Zutaten für 2 Portionen:
1 Weißkraut-Kopf (Weißkohl)
2 EL Kümmel
2-3 EL Olivenöl
1-2 Spritzer Zitronensaft
1 Prise Kurkuma
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Backrohr auf 200°C vorheizen. Die äußeren Blätter des Krauts abnehmen und den Kopf in ca. 8 Spalten zerteilen (Strunk dranlassen, dann halten die Spalten gut zusammen) und auf ein Backblech mit Backpapier legen.
Öl mit dem Zitronensaft und dem Kurkuma in eine Schüssel geben, gut verrühren und mit einem Pinsel die Krautspalten bepinseln. Mit Salz, Pfeffer und Kümmel bestreuen und in den Ofen schieben.
Für ca. 15 – 20 Minuten backen (evtl. abdecken, damit die Krautspalten nicht schwarz werden, bevor sie durch sind. Ich liebe sie als Beilage zu Fisch oder mit Kartoffeln und Spiegelei.
Wirkung nach TCM:
Weißkraut/Weißkohl gehört zum Element Erde und ist thermisch neutral. Das Kraut reguliert und bewegt das Qi, dadurch reguliert es auch unseren Stuhlgang, vor allem bei Verstopfung. Es wirkt Hitze klärend und Feuer löschend im Verdauungstrakt, was vor allem bei Entzündungen im Magen und Darm (Gastritis oder Colitis ulcerosa) hilfreich sein kann. Auch Magen- und Darmgeschwüre können positiv beeinflusst werden. Es stärkt das Qi von Milz, Magen, Leber und Lunge und damit auch unsere Abwehrkräfte. Auch bei trockener Haut kann Weißkraut hilfreich sein, da es auch das Blut tonisiert. Kraut hat noch viele weitere positive Effekte, so viel Platz ist hier nicht :).
Kümmel gehört zum Element Metall und wirkt erwärmend. Kümmel wirkt karminativ, das heißt blähungstreibend. Er kommt daher traditionell bei schwer verdaulichen und blähenden Speisen zum Einsatz (zB. Schweinsbraten oder Kraut…). Er tonisiert das Qi von Milz und Lunge und das Milz-Yang, bewegt das Blut und hilft Nässe und Schleim aufzulösen und oder zu transformieren (vor allem in der Lunge).
Kurkuma ist dem Element Feuer zugeordnet und thermisch warm. Er wirkt vor allem auf Leber und Herz, da er als blutreinigend gilt und den Shen, den Geist, der im Herzen wohnt, beruhigt. Er wirkt entzündungshemmend gilt, bewegt und reguliert das Qi (wirkt gegen Leber-Qi-Stagnation).
Pfeffer (schwarz) gehört zum Metallelement und wirkt thermisch erhitzend. Es wärmt die Mitte, zerstreut Kälte, beseitigt Schleim und Blutstagnation. Vorsicht ist jedoch bei allen Hitzesymptomen und -Prozessen aufgrund von Yin-Mangel geboten. Im Übermaß erzeugt Pfeffer toxische Hitze, schädigt das Qi und die Säfte.
Salz ist dem Element Wasser zugeordnet und wirkt thermisch richtig kalt. Es dient zur Absenkung, kühlt das Blut und erweicht Verhärtungen (Schleimbelastungen im Brust- und Bauchbereich). Außerdem stützt es in Maßen die Niere.
Zitrone wirkt kühlend und gehört durch den sauren Geschmack zum Element Holz und durch die gelbe Farbe auch zur Erde. Sie kühlt Hitze, erzeugt und bewahrt Säfte, wirkt durststillend und wandelt Schleim um.
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