Podcast: Kopfschmerzen aus Sicht der TCM

Kopfschmerzen aus Sicht der TCMDie meisten Kopfschmerzen werden als Spannungskopfschmerzen oder psychosomatische Beschwerden diagnostiziert. Manchmal spielen auch die Halswirbelsäule oder hormonelle Veränderungen eine Rolle. Die TCM hat eine ganz eigene Sicht auf Kopfschmerzen.Trotzdem ist es wichtig, dass du bei wiederkehrenden Kopfschmerzen einen Arzt aufsuchst, um organische Ursachen auszuschließen. Egal, welche Diagnose gestellt wird – die Ernährung kann in jedem Fall unterstützen und eine wertvolle Ergänzung sein.

Ganzheitliche Betrachtung von Kopfschmerzen in der TCM

In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird der Körper als Ganzes betrachtet. Statt sich nur auf den Kopf zu fokussieren, analysieren wir alle Zusammenhänge im Körper: das Zusammenspiel von Yin und Yang, die Wandlungsphasen, den Fluss von Qi und die Qualität von Blut und Körpersäften.

Jeder Kopfschmerz ist individuell. Zwei Personen mit Schmerzen am Scheitel könnten völlig unterschiedliche Ursachen haben, selbst wenn ihre Symptome ähnlich sind. Für die TCM zählt nicht nur das „Was“, sondern vor allem das „Warum“.

Die Klassifikation von Kopfschmerzen

Um Kopfschmerzen besser zu verstehen, analysiert die TCM sie nach verschiedenen Kriterien:

  • Wie entstehen die Schmerzen? Treten sie plötzlich auf oder entwickeln sie sich langsam?
  • Wie lange dauern sie an? Sind sie kurz und intensiv oder ziehen sie sich latent und dumpf hin?
  • Zu welcher Tageszeit treten sie auf? Morgens, abends oder sogar nachts?
  • Wo genau schmerzt es? Stirn, Schläfen, Nacken oder der gesamte Kopf?
  • Wie fühlt sich der Schmerz an? Dumpf, stechend, pulsierend oder ziehend?
  • Was verstärkt oder lindert den Schmerz?

Diese Details sind entscheidend, um die Ursache zu finden und einen individuellen Behandlungsansatz zu entwickeln.

Äußere Faktoren als Auslöser

Einige Kopfschmerzen entstehen durch äußere Einflüsse wie Wetterfühligkeit. In der TCM wird dies oft auf den „Wind“ zurückgeführt, der in den Körper eindringt.

  • Wind-Kälte: Häufig nach Zugluft, Klimaanlagen oder wenn du feucht und kalt bist. Diese Kopfschmerzen gehen oft mit klassischen Erkältungssymptomen einher.
  • Wind-Hitze: Typisch bei Infekten mit Fieber und Kopfschmerzen. Sie treten plötzlich auf und verschwinden meist nach kurzer Zeit.
  • Wind-Nässe: Verursacht ein schweres, wattiges Gefühl im Kopf, als wäre er in Watte gepackt.

Solche Kopfschmerzen sind meist vorübergehend und gut nachvollziehbar.

Innere Faktoren und wiederkehrende Kopfschmerzen

Komplexer sind Kopfschmerzen, die durch innere Faktoren entstehen. Diese treten meist wiederkehrend oder chronisch auf und haben keine offensichtliche Ursache.

Tageszeit als Hinweis

  • Kopfschmerzen am Morgen weisen oft auf einen Yang- oder Qi-Mangel hin – ein Zeichen von Energiemangel.
  • Schmerzen am Abend deuten eher auf Yin- oder Blutmangel hin. Hier fehlt es an Substanz und „Kühlung“.
  • Nächtliche Kopfschmerzen stehen häufig mit einer Stagnation des Blutflusses in Verbindung.

Fülle oder Leere?

Die TCM unterscheidet zwischen Fülle- und Mangelkopfschmerzen:

  • Fülle-Kopfschmerzen entstehen durch ein Zuviel, etwa von Hitze, stagnierendem Qi oder Blut. Diese Schmerzen sind oft stark, stechend oder pochend.
  • Mangelkopfschmerzen entstehen durch ein Zuwenig, z. B. an Blut oder Energie. Sie sind meist dumpf, leichter und werden in Ruhe besser.

Die Rolle der Organe und Meridiane

In der TCM ordnen wir Kopfschmerzen häufig den betroffenen Organen und Meridianen zu:

  • Aufsteigendes Leber-Yang: Dieser Typ ist besonders häufig. Die Hitze der Leber steigt in den Kopf und verursacht einseitige Schmerzen, oft entlang des Gallenblasen-Meridians. Begleiterscheinungen sind Schwindel, Reizbarkeit oder Tinnitus.
  • Magen-Hitze: Stirnkopfschmerzen gepaart mit Oberbauchbeschwerden wie Sodbrennen oder Übelkeit können auf eine Überhitzung des Magens hindeuten.
  • Leber-Blutmangel: Dumpfe Schmerzen am Scheitel oder auf dem gesamten Kopf, oft mit Schwindel und Schlafstörungen, können auf einen Mangel an Leber- oder Herzblut hinweisen.

Besondere Typen von Kopfschmerzen in der TCM

Ein weiteres Beispiel sind Kopfschmerzen, die durch Feuchtigkeit oder Schleim im Körper entstehen. Diese treten oft mit einem schweren, eingehüllten Gefühl im Kopf auf und können mit Verdauungsbeschwerden oder einem flauen Magengefühl einhergehen.

Auch die Nieren können beteiligt sein, vor allem wenn Kopfschmerzen mit Kältegefühlen, Rückenschmerzen oder häufigem Harndrang einhergehen.

Die TCM sieht eine starke Verdauungskraft – die „Mitte“ – als Grundlage für Gesundheit. Viele Kopfschmerzen, vor allem durch Mangel, können durch eine gezielte Ernährung verbessert werden. Das Ziel ist, Qi und Blut aufzubauen und den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Maßnahmen zur Stärkung der Mitte umfassen warme, leicht verdauliche Speisen, regelmäßige Mahlzeiten und den Verzicht auf Kälte und Feuchtigkeit von außen. Es braucht Geduld, aber die Mühe lohnt sich.

Fazit: Kopfschmerzen sind so individuell wie die Menschen, die darunter leiden. Egal, ob sie von äußeren oder inneren Faktoren ausgelöst werden – die TCM bietet vielseitige Ansätze, um die Ursachen zu verstehen und den Körper zu stärken. Ein Blick auf die Ernährung kann hier oft der erste Schritt sein.

Wenn Du auch unter Kopfschmerzen leidest und Dir nicht sicher bist, woher sie kommen und ob eine Ernährungsumstellung für Dich unterstützend sein könnte, melde Dich gerne bei mir.

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