An diesem Rezept hab ich eine Weile herumprobiert. Zum einen damit sich in der Zutatenliste alle Elemente finden und zum anderen, weil ich versuchen wollte, wie ich den Zucker reduzieren kann, ohne das Geschmackserlebnis zu beeinträchtigen und/oder irgendwelche Ersatzstoffe zu brauchen. Mittlerweile sind ich und auch meine restliche Family restlos überzeugt. Es sind immer noch Kekse und sie beinhalten sowohl ordentlich Butter als auch Zucker (in Form von Datteln und Dattelsirup), aber ich hab ihn reduziert und durch die Kokosraspeln und die Nüsse und die Datteln sind die Kekse richtig schön süß. Einziger Wehrmutstropfen – Kekseausstechen ist nicht :). Aaaaber: Sie sind einfach gemacht!
Zutaten für 2 Backbleche:
- H: 160 g Vollkornmehl (ich hab Dinkel verwendet)
- F: Abrieb der Schale einer halben Zitrone
- E: 6 EL Dattelsüße oder Dattelsirup
- 4 Eidotter
- 140 g Butter
- 150 g Walnüsse
- 50 g Kokosraspeln
- 6 ganz klein geschnittene Datteln (wer über eine Küchenmaschine verfügt, kann sie natürlich kleinhacken lassen 🙂 )
- 1 TL Vanillepulver
- M: 1-2 TL frischer geriebener Ingwer
- 1/2 TL Kardamom
- W: 1 Prise Salz
Zubereitung:
Butter, Dotter und Dattelsüße schaumig schlagen und dann nach und nach alle Zutaten reinarbeiten (ich mach das nach anfänglichem Mixen mit der Hand). Den Teig so gut es geht zu einer Rolle formen (ich mach so 5 cm Durchmesser, aber das ist natürlich jeder/m selbst überlassen) und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank rasten lassen. Evtl. schon mal das Backrohr auf 175°C vorheizen, je nachdem wie lang der Herd halt zum Aufheizen braucht. Danach die Rolle in Scheiben schneiden (falls irgendeine Möglichkeit der Verzierung besteht, dann verzieren- ich hab so eine Sternchenform zum reindrücken, wie man sieht) und diese am Backpapier ca. 15 Minuten backen. Et voilà! Ich hab sie für das Foto mit etwas Staubzucker bestreut, sie schmecken aber auch ohne vorzüglich.
Wirkung nach TCM:
Dinkel ist thermisch neutral und gehört zum Funktionskreis Holz. Da Dinkel eine Weizenart ist, sind seine Eigenschaften ähnlich. Er stärkt das Qi und tonisiert Blut, Säfte und Yin. Allerdings ist Dinkel zB. bei einer Feuchtigkeitsproblematik geeigneter als Weizen, da er nicht so stark kühlend und befeuchtend wirkt.
Butter gehört zur Erde und ist thermisch neutral bis wärmend. Sie wirkt insgesamt kräftigend (auch bei Yin-Mangel), stützt Qi, Jing und Blut und befeuchtet Trockenheit.
Eier sind den Elementen Erde und Holz zugeordnet und sind thermisch sowohl kühlend (Eiweiß) als auch neutral (Eigelb). Sie nähren das Yin, befeuchten Trockenheit, stützen Qi und Blut, harmonisieren die Mitte. Sie befeuchten die Lunge und kommen bei Yin- und Blutmangel zum Einsatz. Vorsicht mit Hühnerfleisch und Eiern bei beginnenden Infekten – sie stärken den Erreger und ziehen ihn tiefer in den Körper.
Walnüsse sind wärmend und den Elementen Erde und Wasser zugeordnet. Sie tonisieren das Nieren-Qi und Yin, füllen das Lungen-Qi auf, wärmen die Lunge und befeuchten den Darm.
Die Kokosnuss ist thermisch neutral bis leicht erwärmend und dem Element Erde zugeordnet. Das Fruchtfleisch kräftigt die Mitte und vertreibt Wind. Die Kokosmilch ist gut gegen Sommerhitze, treibt aber auch Kälte aus und bringt Säfte hervor.
Datteln gehören zum Element Erde wirken thermisch neutral. Vor allem der chinesischen roten Dattel werden starke Heilkräfte nachgesagt, diese gibt’s im Asialaden und in Apotheken mit TCM-Abteilung zu kaufen, was ich besser finde, weil ich weiß, dass sie auf Schadstoffe u.ä. streng kontrolliert wurden). Sie werden in Suppen und Tees mitgekocht und stärken das Qi der Mitte. Datteln (auch die im normalen Geschäft erhältlichen) kommen vor allem bei Blutmangel zum Einsatz. Sie helfen nach Erkranken beim Wiederaufbau von Kraft und Abwehr-Qi und sind in der Schwangerschaft und nach der Geburt ein wichtiges Bluttonikum.
Ingwer gehört durch seinen scharfen Geschmack ganz klar zum Funktionskreis Metall und ist thermisch warm (frisch) bis heiß (getrocknet). Er befreit die Oberfläche (was bei beginnenden Infekten schnell helfen kann, um den Erreger aus dem Körper zu bekommen, bevor er wirklich Schaden anrichtet), wirkt schweißtreibend, wärmt die Mitte und beseitigt Blutstagnation. Frischer Ingwer wärmt die Lunge und vertreibt Wind-Kälte, er wirkt hustenstillend und wandelt Schleim um. Getrockneter Ingwer sollte nur sehr vorsichtig und selten zum Einsatz kommen, außer zB. bei Magenschmerzen in Folge von Kälte. Ingwer ist das Allround-Mittel bei Übelkeit (egal ob bei Reise, Schwangerschaft oder sogar durch Chemotherapie).
Kardamom wirkt wärmend und ist dem Element Metall zugeordnet. Er wandelt Schleim um, wärmt die Mitte, bewegt und senkt das Qi, löst Stagnationen. Vorsicht bei Yin-Mangel und Trockenheits-Symptomen.
Vanille gehört auch zum Erdelement und ist thermisch warm. Sie wirkt mild anregend auf Milz und Bauchspeicheldrüse.
Zitronenschale gehört anders als der Zitronensaft oder das Fruchtfleisch (nur dem Holz zugeordnet) zu den Elementen Feuer und Holz – Grund dafür ist, dass zum sauren auch noch der bittere Geschmack kommt, der dem Feuer zugeordnet wird. Sie ist thermisch auch nicht kalt sondern neutral mit kühlender Tendenz, klärt Blut-Hitze, feuchte Hitze in Leber und Gallenblase und kühlt Magenfeuer. Außerdem transformiert sie Schleim, was bei vielen Ungleichgewichten (der Lunge: zB. Husten mit Auswurf, der Milz: zB. Übergewicht, erhöhtes Cholesterin,…) sehr hilfreich ist.
Salz ist thermisch kalt und dem Element Wasser zugeordnet. Es kühlt das Blut, harmonisiert die Mitte und stützt die Niere. Langfristig übermäßiger Salzkonsum kann zur Austrocknung der Säfte führen.
Quellen: Ute Engelhardt/Carl-Hermann Hempen - "Chinesische Diätetik"
Schreibe einen Kommentar