Ein grundlegendes Denkmodell in der chinesischen Medizin ist die Theorie von Yin und Yang – zweier polarer Gegensätze, die sich ergänzen und eine Einheit bilden.
Yin wird gemeinhin dem weiblichen Prinzip zugeordnet. Es werden dem Yin Qualitäten wie Kälte, Ruhe, Empfänglichkeit, Passivität, Dunkelheit, das Innere und als Richtung das nach unten und einwärts gerichtete zugeordnet. Yin ist das „Anfassbare“, die Substanz. Haut, Haare, Knochen und Blut etwa gehören zum Yin.
Yang gehört zum männlichen Prinzip und damit zu Hitze, Aktivität, Bewegung, Helligkeit, Licht, Zunahme, das Äußere und als Richtung das nach oben und außen gehende. Mit Yang ist auch Energie und Wärme gemeint.
Yin und Yang sind untrennbar miteinander verbunden. Sie schaffen einander, sie kontrollieren einander und sie verwandeln sich ineinander. In der Traditionell Chinesischen Medizin ist das Ziel Yin und Yang im Gleichgewicht zu halten: 50 Prozent Yin, 50 Prozent Yang. Ungleichgewichte und Disharmonien entstehen immer aus einer Dysbalance von Yin und Yang: es herrscht Fülle oder Leere in einem oder mehreren Organen, in einer oder mehreren Energieleitbahnen (Meridianen).